Regeln

Quidditch ist ballreich!

Sieben Spieler*innen pro Team spielen auf vier Positionen mit vier Bällen.
Wie das funktioniert und was unseren Sport so vielfältig und faszinierend macht, findest du hier heraus.

Die Grundlagen

Schon auf den ersten Blick fällt auf: Quidditch unterscheidet sich von vielen anderen Sportarten. Der Platz hat einen eigenen Aufbau und zusätzlich spielen wir mit einer Art Besen.

Chaserin mit Besen

Besen

Unsere Besen unterscheiden sich stark von ihren Vorbildern aus Büchern, Filmen oder Gartenhütten. Anstelle eines hölzernen Besenstiels nutzen wir ein PVC-Rohr, das etwa einen Meter lang ist, um Verletzungen durch Holzsplitter zu vermeiden. Auf die Borsten verzichten wir komplett, da sie keinen praktischen Nutzen haben. Während des Spiels muss der Besen als eine Art Handicap durchgängig zwischen den Beinen gehalten werden. Wer vom Besen abgestiegen ist, auch wenn es unbeabsichtigt war, muss zu seinen Hoops zurückkehren und darf währenddessen nicht am Spielgeschehen teilnehmen.

Ein Bludger und ein Quaffle mit zwei Besen

Die Bälle

Beim Quidditch werden vier Bälle verwendet: ein Quaffle (deutsch: Quaffel), drei Bludger (deutsch: Klatscher) und ein Snitch (deutsch: Schnatz). Als Quaffle verwenden wir einen Volleyball, bei dem etwas Luft abgelassen wurde, sodass er besser greifbar ist. Für die Bludger verwenden wir Dodgebälle. Das sind Bälle, die eine Variante von Völkerball verwendet werden. Der Schnatz ist ein Tennisball in einer Art Socke, die hinten an der Hose des/der Snitch Runners/Runnerin befestigt ist. Der/Die Snitch Runner*in ist ein*e Schiedsrichter*in, der/die in der 19. Spielminute den Platz betritt.

Foto: Annika
Chaserin beim Tacklen einer Braunschweiger Chaserin

Kontaktregeln

Quidditch ist ein Vollkontaktsport. Das bedeutet, dass es erlaubt ist Gegenspieler*innen zu tacklen. Zur Reduktion des Verletzungsrisikos ist das jedoch nur erlaubt, wenn der/die Gegenspieler*in im Besitz eines Balles ist. Außerdem ist der Kontakt am Hals, am Kopf und unterhalb der Knie verboten. Um unerwartete Tackles zu vermeiden, ist es zusätzlich nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt, Kontakt von hinten auszuüben.

Quidditchfeld

Der Platz

Ein Quidditchfeld ist 60 x 33 Meter groß und somit deutlich kleiner als die Felder vieler anderer Feldsportarten, wie z.B. Fußball oder Rugby. Dadurch spielt beim Quidditch ein schneller Antritt eine deutlich wichtigere Rolle als eine hohe Sprintgeschwindigkeit. Neben den Auslinien sind außerdem noch die Mittellinie und die Keeperzone-Linien markiert. Jedes Team hat drei Hoops (Ringe), die es verteidigen muss. Die Hoops bestehen jeweils aus einer Base, einer Stange, die zwischen 89 und 185 Zentimeter lang ist, und einem Ring. Um ein Tor zu erzielen, muss der Quaffle durch eine beliebige Seite des Rings geworfen werden. Alle Tore sind zehn Punkte wert.

Die Positionen

Eine weitere Besonderheit beim Quidditch sind die verschiedenen Positionen, deren Spiel sich grundlegend von einander unterscheidet.

Bonner Chaserin in einem Spiel gegen Köln

Chaser*innen

Jedes Team hat drei Chaser*innen, die ausschließlich mit dem Quaffle spielen dürfen. Ziel der Chaser*innen ist es, mit dem Quaffle möglichst viele Tore zu erzielen und dabei nur wenig Gegentore zu kassieren. Um das zu erreichen, können sie die gegnerische Verteidigung beispielsweise durch Passspiel oder Blocks ausspielen. Wenn sie selbst verteidigen, können sie z.B. die Person, die gerade den Quaffle hat, tacklen oder die Anspielstationen decken und somit das Passspiel verhindern. Erkennbar sind die Chaser*innen an ihrem weißen Headband.

Keeperin mit Quaffle

Keeper*innen

Keeper*innen gibt es in jedem Team nur einmal. Sie tragen ein grünes Headband und spielen, genau wie die Chaser*innen ausschließlich mit dem Quaffle. Auch sonst gibt es kaum Unterschiede zwischen Keeper*innen und Chaser*innen. Anders als bei anderen Sportarten, bleiben die Keeper*innen im Angriff nicht hinten bei ihren Toren, sondern spielen wie ein*e vierte*r Chaser*in. In der Verteidigung gibt es jedoch einige Besonderheiten: innerhalb der Keeperzone sind Keeper*innen immun gegen Bludger, sie können also nicht abgeworfen werden. Nach einem Gegentor bekommen sie außerdem den Quaffle bevor das Spiel weitergehen kann.

Beaterin mit Bludger

Beater*innen

In jedem Team spielen jeweils zwei Beater*innen, erkennbar an einem schwarzen Headband. Ihre Aufgabe ist es, die gegnerischen Spieler*innen mit den Bludgern abzuwerfen. Wurde ein*e Spieler*in getroffen, muss er/sie vom Besen absteigen und zu den eigenen Hoops zurückkehren um wieder mitspielen zu dürfen. Hatte die getroffene Person einen Ball, muss sie diesen umgehend fallen lassen. Dadurch sind Beater ein unfassbar wichtiges und taktisches Element, um den Quaffle in der Verteidigung zurück zu erobern. Außerdem können sie verhindern, dass der/die gegnerische Seeker*in Zeit am Schnatz bekommt, um diesen zu fangen.

Bonner Seeker bei einem Snitch Catch

Seeker*innen

Ab der 20. Minute betreten die Seeker*innen das Feld, jeweils eine*r pro Team. Ihr Ziel ist es, den Schnatz zu fangen. Da der/die Snitch Runner*in vielseitige Möglichkeiten zur Verteidigung hat, sind zum Fangen oft spektakuläre Sprünge notwendig. Wird der Schnatz gefangen, bekommt das fangende Team 30 Punkte. Ist das fangende Team danach in Führung, ist das Spiel beendet und das fangende Team gewinnt. Hat das fangende Team trotz des Catches einen Rückstand oder sind beide Teams gleichauf, kommt es zur Overtime. Das Spiel gewinnt das Team, das als Erstes eine bestimmte Punktzahl, den Set Score, erreicht.